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Alpen, Pelc nad Klonicami - Morgendämmerung
Morgendämmerung

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  • Nach der Nacht mit unruhigem Schlaf war mir ziemlich gering; viel Kraft hatte ich nicht in den Knochen. Die Strecke bis zum Pass erschien ewig lang. Die Temperaturen waren niedrig, mehrmals zeigte der Fahrradcomputer 6,6°C. Dazu ging Wind, entsprechend kalte Hände hatte ich. Zwar war ich nicht gerade in der Stimmung, die Aussicht zu genießen, schön war sie trotz allem.

    ich am Pass, die Aussicht genießend
    am Pass

    Auf dem Parkplatz am Pass frühstückte ein deutsches Paar in ihrem Wohnmobil. Auf die Idee mich einzuladen kamen sie leider nicht. In der Wirtschaft ein paar Meter entfernt bestellte ich Tee, Apfelstrudel und noch einen Tee. Halbwegs restauriert ging es zum Pass, dann abwärts. Zuvor hatte ich ein T-Shirt und eine kurze Hose als Handschuhersatz um meine Hände gewunden: funktioniert gut. Die Straße war hier um einiges schlechter als aufwärts, zudem waren alle Kehren gepflastert. Ab und zu hielt ich an, damit um mich in der Sonne aufzuwärmen, denn der Fahrtwind kühlte ganz ordentlich.

    Gipfel Cimpernik und Visoka peč
    Gipfel Cimpernik

    In Krajnsko Gora, dem nächsten Ort, machte ich eine längere Pause und nickte sogar ein. Nach einiger Zeit raffte ich mich auf und fuhr weiter. Als ich ein Stückchen auf der Hauptstraße gefahren war, wechselte ich auf einen parallel verlaufenden Wirtschaftsweg. Nach 400 Metern konnte ich das Fahrrad dann über die Leitplanke zu hieven, um auf die Straße nach Villach abzubiegen... Dieser Anstieg war nur rund drei Kilometer lang, den größten Teil schob ich wieder. Nach der verlassenen Grenzstation war das leichte Auf und Ab der Straße mit ein wenig Schwung leicht zu nehmen. Dann kam der Wurzen-Pass, an dem ich meine neue persönliche Höchstgeschwindigkeit mit dem Fahrrad erreichte: 78,2 km/h. Leider war die Straße bergab wieder holpriger als der Aufstieg, sonst hätte ich mich noch etwas mehr getraut. Hier aber quietschte das Vorderrad beim Bremsen. Wahrscheinlich blockierte es dabei in der Luft und quietschte, wenn es mit abweichender Geschwindigkeit den Asphalt berührte. Heute konnte ich die an den Hängen strampelnden Radfahrer lässig grüßen. :-)

    Fahrrad schieben vor Bergkulisse
    Fahrrad schieben vor Bergkulisse

    Wäre es mir besser gegangen, hätte ich als Ziel der Reise Klagenfurt anvisiert. Aber die vierzig zusätzlichen Kilometer waren mir heute einfach zuviel, so dass ich nach Villach fuhr und dort gleich zum Bahnhof. 11:45 kam ich dort an. Als erstes besorgte ich eine Fahrkarte nach Hause - für 150 Euro. Dann kaufte ich ein paar Lebensmittel ein und wusch mich auf der Bahnhofstoilette. Während des Aufenthalts in Salzburg schickte ich an Bekannte noch eine fast vergessene Urlaubskarte. Dann hetzte ich wieder auf den Bahnsteig - nur um zu erfahren, dass der Zug wegen einer "behördlicher Sperrung" Verspätung hatte. Eine Gruppe Radfahrer stand auch dort herum; sie wollten für fünf Tage an der Donau fahren. Auch ein älterer Herr wartete mit seinem Fahrrad auf den Zug. Im Münchner Stadtverkehr fährt er 3-4 Mm pro Jahr. (Mm = Megameter = 1000 km)

    Fahrrad im Bahnhof Villach
    Bahnhof Villach

    In Hof durfte ich über Nacht ein paar Stunden totschlagen, bis mein nächster Zug fahren würde. Ich wollte in den Bahnhof, aber die Tür wurde mir vor der Nase zugeschlossen. Von der anderen Seite gelangte ich trotzdem hinein, um gleich darauf von dem Schließer wieder hinausgeworfen zu werden. Im Bahnhof könne ich nicht warten, tue ihm leid, Punkt! Da konnte ich mich genausogut auf die Suche nach einer gastronomischen Einrichtung machen. Bei einem Taxifahrer fragte ich nach ein paar guten Gaststätten in der Nähe. Die Empfohlene war trotz Öffnungszeit bei verschlossen, so dass ich mit einem Döner vorlieb nahm. Da hätte man einmal Zeit, "ordentlich" zu essen... Mit dem warmen Abendbrot zurück auf dem Bahnsteig machte ich es mir in einer Ecke zwischen Mauer und Fahrscheinautomat gemütlich. Gegen die Kälte (es waren 12°C) hatte ich die kurze Hose untergelegt, die heute Morgen schon als Handschuh gedient hatte. Und zum ersten Mal seit Griechenland trug ich wieder die Halbstiefel. Nachdem ich gegessen hatte, las ich ein bisschen. Kurz nach Mitternacht kam ein Polizist vorbei: Das sei doch kein Wetter, um auf meine Art noch Stunden auf den Zug zu warten. Er war so freundlich, mir die Bahnhofshalle aufzuschließen. Ich dankte ihm, legte mich auf eine der Holzbänke und schlief ein wenig. Gegen 05:45 fuhr der Zug durch Chemnitz, knappe zwei Stunden später war ich, endlich, leider, wieder zu Hause.

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