27 / 44 / 32 °C
Um sechs Uhr wurde ich wach. Ich stellte fest, dass ich gestern nicht nur die rechte Hand, sondern auch den linken Fuß mit Seeigelstacheln gespickt hatte. 07:20 brach ich auf.
In Stratoni machte ich ein paar Extrakilometer, da ich in den Ort fuhr, statt auf der Hauptstraße zu bleiben. Bei einer Tankstelle erhielt ich eine kleine Dusche, als eine Frau die übliche morgendliche Reinigung aller befestigten Flächen mit einem Wasserstrahl im ersten Stock begann. Meine Wasserflaschen füllte ich in der Werkstatt mit sauberem Wasser.
In dem Ort scheint es ein Goldbergwerk zu geben. Ein paar Schilder enthielten entsprechende Hinweise, später sah ich etliche Wirtschaftswege, die von mehreren Rohrleitungen begleitet wurden. Nach ein paar kleinen Bergen und leichten Steigungen machte ich Pause für ein zweites Frühstück. Auf dem Rastplatz hatte ich einen schönem Blick auf Stratoni und das Meer. An dem Tisch saß bereits ein Feuerwehrmann, der mich zuvor überholt hatte. In dem roten Pick-Up mit dicken Schläuchen auf der Ladefläche saß eine Feuerwehrfrau. Bei Stavros fuhr ich durch ein nettes Tal. In der Gegenrichtung war ein langer Stau. Viele der gelangweilten PKW-Insassen sahen mir interessiert oder neugierig zu, wie ich unbeschwert in die andere Richtung fuhr. Nicht wenige winkten oder riefen mir ein paar freundliche Worte zu.
Dann durchquerte ich östlich von Thessaloniki eine Ebene mit zwei Seen, die auf beiden Seiten von Bergen umrahmt war. Ich genoss das tolles Panorama. Das Dorf Mikra Volvi hatte ich schon durchquert, als ich mich entschloss, gleich Mittag zu essen, da auf der Karte für die nächsten Kilometer kein weiterer Ort zu sehen war. Ich bestellte Salat, ein Bier und Suvlaki, die mit labbrigen Pommes Frites serviert wurden. Wieder wartete ich lange auf die Rechnung. Schließlich ging ich nach drinnen und holte sie persönlich.
Wieder unterwegs gab es kilometerweit kein bisschen Schatten. Nicht weit ab von "meiner" Straße durchquerte ein Weg den aufgeschütteten Damm, auf dem parallel die Autobahn verlief. Dorthin fuhr ich, um etwas von der gleißenden, brennenden Sonne auszuruhen.
Später stolperte ich über ein paar sehr alte Ruinen am Straßenrand. Die Hähne der Wasserstelle am zugehörigen Park- und Rastplatz waren so zerstört, dass man kein Wasser zapfen konnte.
Am Ufer des westlichen der beiden Seen wollte ich übernachten. Es blieb beim Wollen, da es mir nicht möglich war, eines der Ufer mühelos zu erreichen. Ob sich die Mühe gelohnt hätte, bezweifelte ich: Aus der Ferne sah der See aus, als sei er wegen Austrocknung stark geschrumpft, flach und mit Wasserpflanzen bewachsen.
Also lagerte ich auf einem Viehpfad zwischen ein paar gedrungenen Bäumen auf einer dürren Weide. Auf der Kuppe eines Hügels gegenüber war ein Kloster zu sehen. Zusätzlich zum normalen Abendprogramm versorgte ich einen Streifen Sonnenbrand auf dem Oberschenkel mit Panthenolsalbe. Entweder hatte ich zu wenig Sonnencreme aufgetragen oder die Hose war etwas verrutscht.