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Hütte mit Schrein und Quelle
Hütte mit Schrein und Quelle

Quelle und Rastplatz aus Naturstein
Quelle und Rastplatz aus Naturstein

Schrein mit Fahrrad
Schrein mit Fahrrad

Furt und gestrandete Brücke
Furt und gestrandete Brücke

knorriger Baum
knorriger Baum

Kirche Gomati
Kirche Gomati

Rastplatz mit Quelle bei Gomati
Rastplatz mit Quelle bei Gomati

Park und Brache
Park und Brache

Schrein und Aussicht aufs Meer, Nea Roda
Schrein und Aussicht aufs Meer, Nea Roda

Restaurantmeile Ouranoupoli
Restaurantmeile Ouranoupoli

Turm Ouranoupoli
Turm Ouranoupoli

Hafen mit Agia Anna und Mikra Agia Anna am Abend
Hafen mit Agia Anna und Mikra Agia Anna am Abend

leicht bewölkt;
früh/mittag/abend 25°C/40°C/

  • vmax=57,3 vø=13,3
  • s=32,99 t=2:27
  • Keine 500 Meter nach meinem Nachtlager stand eine Kapelle, daneben eine unverschlossene Hütte mit Tischen und Sitzmöbeln und eine Quelle. Dort wusch ich mich ordentlich und spritzte mich von oben bis unten nass, um vom Fahrtwind gekühlt zu werden. Wieder begegneten mir ausschließlich rücksichtsvoll fahrende und grüßende Griechen.

    Nach einem kleinen Einkauf aß ich reisgefüllte Weinblätter mit 1,5 Brötchen als zweites Frühstück. Unterwegs gab es wieder grandiose Landschaft zu sehen: Entlang der Dirtroad noch Wälder, entlang der Hauptstraße das Meer und die Chaldiki-Halbinseln.

    Kurz nach zwölf Uhr war ich in Ouranoupolis. Auf Anhieb fand ich das Fährbüro. Ich erfuhr die Preise und Fahrzeiten der Fähren, eine Reservierung sei nicht nötig. Den Weg zum Pilgerbüro "erklärte" man mir gern: aus der Tür und ums Haus gehen.

    Im Pilgerbüro war der Empfang so kühl wie der klimatisierte Raum. Auf meine Frage nach einer preiswerten Pension, bei der ich Fahrrad und Gepäck während des Athos-Aufenthalts lassen könnte, wurde mir geantwortet: "Das ist nicht unsere Aufgabe. Schauen Sie entlang der Hauptstraße, dort gibt es viele!" Den Diamonitirion wollte man mir erst am Tag meiner avisierten Einreise aushändigen - also morgen.

    In der nächstbestenschlechtesten Pension nahm ich ein Zimmer. Ich hoffte, dass die Wirtin verstanden hatte, dass ich ein Zimmer für eine Nacht und eine Unterkunft für Gepäck und Fahrrad für weitere drei Tage wollte. Ich duschte in der mickrigen Nasszelle, die ein wackliges WC, Waschbecken, Dusche (ohne Vorhang) und fremde Haare auf engstem Raum enthielt. In den Schubladen und auf dem Schrank war Schmutz, auf letzterem lagen außerdem noch Müll und 70 Cent (ich legte drei dazu).

    Bei einem Spaziergang durch das Städtchen sah ich Autos aus Rumänien, Bulgarien, Serbien, Slowenien, Deutschland und weiteren Staaten. Alles ist auf den Tourismus orientiert; Souvenirläden, Pensionen und Hotels gibt es en masse. Die Preise sind entsprechend hoch. Für einen schlichten Wanderstab aus Holz mit einer Kordel wollte man bis zu 14 Euro haben. Ich kaufte eine Wanderkarte für den Heiligen Berg und ein paar Postkarten.

    Nach einem Nickerchen in der Pension unternahm ich später noch einen kleinen Spaziergang "für OSM". Noch nirgends hatte ich so viele Kinder so unzufrieden quengeln oder schreien hören wie an diesem Ort.

    Dabei genoss ich das eigenartige schöne Dämmerlicht über dem Meer. Eine Weile leistete ich einem Angler auf der Hafenmole Gesellschaft. Auf dem Rückweg beobachtete ich einen Mann, wie er mit seinem Jeep, auf dem sich eine große Kiste befand, auf die Fähre "Agia Anna" fuhr und half ihm beim Abladen.

    Ich kaufte noch eine Kleinigkeit an Lebensmitteln und konnte erneut das hohe Preisniveau bewundern: 2x0,5l Sprite und eine Dose reisgefüllter Weinblätter für fünf(!) Euro.

    Danach ging ich Essen. Das Restaurant und die Speisen waren in Ordnung, die Preise akzeptabel. Die Kellner waren mindestens leicht überheblich und oberflächlich. Bei echter Professionalität hätte ich das gelten lassen, aber auf die Rechnung durfte ich eine halbe Stunde warten. Trotzdem gab ich einen Euro Trinkgeld...

    Ich schlenderte wieder zum Hafen, gab dort einem Akkordeonspieler 50 Cent (mehr war es auch nicht wert). Beim Spazieren am Strand bekam ich Lust zu baden - und tat es. Das Wasser war zu warm um zu erfrischen, aber schön war es trotzdem. Mit gefüllter Lunge konnte ich ohne weiteres auf dem Wasser treiben. Dabei schienen die Sterne am Himmel eine erhebliche Geschwindigkeit zu entwickeln. Man geriet in Versuchung, Oben und Unten zu verwechseln.

    Vor Hitze konnte ich lange nicht einschlafen; die Klimaanlage war nicht in Betrieb zu nehmen. Ich öffnete die Balkontür, um außer dem Lärm der Kneipenmeile auch kühlere Luft ins Zimmer zu lassen. Dann befeuchtete ich eins der Laken und deckte mich damit zu.

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