Wetter: sonnig/bewölkt, warm
Um 04:30 wurde ich wach, nachdem ich 00:20 zu Bett gegangen war. Nach einer Dusche und einem kleinen Frühstück, das ich mir trotz der Aufregung hineinzwängte, fuhr ich 5:50 los.
Ein paar überflüssige Lebensmittel hängte ich bei der Tafel an die Türklinke in der Hoffnung, dass sie jemandem nützten. Dann ging es zum Bahnhof. Bei der Einfahrt wurde ich von Mutter gefilmt; von ihr gab es ein paar Kleinigkeiten und einen herzlichen Abschied.
Für mich war es beinah eine Seltenheit, überpünktlich und unverschwitzt auf den Zug zu warten. Der war heute pünktlich, die Anschlüsse ebenfalls. Auf dem letztem Teil der Strecke nach Nürnberg wurde ich von einer niedlichen 3-Jährigen unterhalten. Dass ich mich etwas später im Schlaf an die Schulter der jungen Mutter lehnte, fand sie nicht weiter schlimm.
Während ich im Stuttgarter Hauptbahnhof auf die S-Bahn wartete, gab es eine kleine Menschenansammlung. Da ich eine Frau laut rufen hörte, gesellte ich mich auch zu den Leuten. Auf dem Boden lag ein Mann, den ich bereits beim Betreten des Bahnsteiges dort hatte liegen sehen. Auf mich hatte er den Eindruck eines Betrunkenen gemacht, der seinen Rausch ausschlief.
Jetzt kniete eine Frau neben ihm und versuchte, ihn zu wecken und anzusprechen. Zwischendrin forderte sie die Umstehenden auf, einen Rettungsdienst zu alarmieren - sie sei Sanitäterin, hier sei Hilfe nötig. Da niemand Anstalten dazu traf, wählte ich 112 und reichte der Frau mein Handy. Als sie die ersten Sätze mit der Notrufzentrale wechselte, setzte sich der Mann plötzlich auf und betrachtete verwirrt die Umgebung. Da er nun ansprechbar war, gab es kein Problem und keine Menschenansammlung mehr.
Am Flughafen packte ich das Fahrrad in die Bodenplane des Tarps und das Gepäck zur Minimierung der Gepäckstückzahl ein zwei Müllsäcke. Nach einer halben Stunde war das erledigt. Das Kleingedruckte bei Germanwings hatte ich nicht richtig gelesen und/oder verstanden, so dass ich mehr Aufschlag zahlen musste als gedacht: 2x5 kg Übergewicht: 80 EUR ; 1 Gepäckstück mehr: 20 EUR. Nach einer weiteren halben Stunde hatte ich auch das erledigt.
Der Flug startete mit rund 45 Minuten Verspätung; der Pilot erzählte etwas von Ferienbeginn. Der kam vermutlich so überraschend wie Weihnachten...
Neben mir saß ein älteres griechisches Ehepaar, das seine Kinder in Stuttgart besucht hatte. Die Sicht war gut und die Aussicht so spannend, dass ich gar nicht zu dem geplanten Nickerchen kam. In Thessaloniki sah ich auf dem Weg zum Shuttle den Gepäckwagen über das Rollfeld fahren. Die ehemals um das Fahrrad befestigte Plane flatterte lustig im Fahrtwind. Oha.
Meine Taschen landeten zeitig auf dem Gepäckband, das Fahrrad kam als letztes. Ich nahm es den Arbeitern, die das Gepäck von draußen auf das Band legten, quasi aus den Händen. Bis Pedale, Lenker und das Gepäck wieder ordentlich am Fahrrad saßen verging einige Zeit. Katherine erwartete mich schon leicht beunruhigt; ich war mit Abstand der Letzte meines Fluges, der das Ankunftsterminal verließ.
Wir vollbrachten das Kunststück, das Fahrrad, die fünf Taschen, meine Wirtin und mich in ihren Nissan Micra zu verfrachten. Auf dem ganz nach vorn geschobenen Beifahrersitz saß ich in leicht gebeugter Haltung. Bei ihr angekommen gab es gefüllte Paprika & Zucchini. Ich duschte und stellte an ihrem Computer den GPS-Logger für die Reise ein, was ich daheim vergessen hatte. Dann räumte ich Wegpunkte im Garmin auf - eine Route enthielt so viele, dass der Speicher des Gerätes voll war. Zu Bett ging es recht spät.