An diesem Tag hatte ich fast nichts im Tagebuch notiert. Stichworte für diesen Tag wären: flach, gerade, heiß, wenig Schatten. Immerhin konnte ich nach den langen Wanderungen auf dem Athos wieder beschwerdefrei gehen.
Das zweite Frühstück nahm ich auf einem Stück stillgelegter Autobahn ein. Um den Genuss einer überbreiten Fahrbahn für mich ganz allein zu genießen, fuhr ich die Strecke weiter bergauf - bis ich zu der neuen Autobahntrasse gelangte. Um weiter in die richtige Richtung zu fahren, hätte ich eine Leitplanke, drei Fahrspuren, den Mittelstreifen mit Leitplanke, Grünstreifen, Leitplanke und nochmal drei Fahrspuren überqueren müssen. Auf dieses Vergnügen konnte ich durchaus verzichten; mich wurmte nur, dass ich umsonst hierher bergauf gefahren war. Nach einem Umweg gelangte ich, ohne Leitplanken überqueren zu müssen, auf die richtige Seite der Autobahn und war bald in Thessaloniki. Außer mit einem Einkauf hielt ich mich nicht weiter auf.
Außerhalb der Stadt führte die Straße weiter durch die Ebene. Bald verlief die Straße wieder parallel zur Autobahn, auf der anderen Seite wurde sie über Kilometer von einem Bewässerungskanal begleitet. Wenig später war ich zwischen Obstplantagen unterwegs. Die Berge im Westen kamen immer näher. Nach zwei Tagen Flachlandradelns würde es morgen wieder Abwechslung geben. Mein Lager schlug ich an einem durch ein Inselchen abgetrennten Seitenarm des Aliakmonas auf. Von einem herrenlosen Mirabellenbaum pflückte ich den Nachtisch fürs Abendbrot.