Valamarës - Aussicht bei Aufstieg
Valamarës - See vor Berglandschaft
Valamarës - Hochebene mit kurzem Gras
Mi, 20.08.2014
20,3 km
6 km in PKW
Wetter: wolkenlos, sonnig
Ich hatte etwas unruhig geschlafen und stand sechs Uhr auf, anderthalb Stunden später wanderte ich los. Das Zelt war völlig trocken.
08:00 war ich am Ausgangspunkt für den Aufstieg zum Valamarës-Gipfel. Nach dem Genuss des Bergpanoramas bei wolkenlosem Himmel war ich 09:00 wieder am Rucksack. Ich folgte nicht exakt der geplanten Route. Wozu sollte ich kleine Gipfel ersteigen, wenn die derzeitige Höhe des Weges über deren Gipfelhöhe lag? Direkt bei der Quelle Shënepremtes stieg ich ab, und fotografierte ausgiebig. In einfacher Bar (=Bretterschuppen) trank ich Kaffee und machte dann einen Rundgang durch das improvisierte Zeltlager. Müllcontainer waren vorhanden und wurden genutzt. Zelte und auch Zeltparzellen nahe der Quelle schienen verpachtet zu werden, jedenfalls waren die Zelte nummeriert.
Zurück in der Bar trank ich Tonic-Water und Saft. Welch ein Luxus, Getränke mit Geschmack genießen zu können, ohne sie zuvor durch die Gegend schleppen zu müssen! Während ich darin schwelgte, sah ich zu, wie die Barbesitzer einen Hammel einhandelten. Erst wurde er mit einer einfachen Hängewaage gewogen, danach ging es ihm an die Kehle. Zum Abziehen des Fells wurde er an ein Gestell gehängt, dann ausgenommen. Die essbaren Innereien gingen gleich zum Grill, während der Körper erst auf einen Spieß gesteckt wurde. Währenddessen sammelten einige zur Bar gehörende Leute auf einem großem Teil des Geländes Müll ein – mindestens 3 Schubkarren voll.
Die Quelle selbst schien sehr kalt zu sein. Das radonhaltige Wasser soll bei verschiedenen Leiden helfen. Die Anwendung, die ich beobachtete: Lang drin liegen (wieviel Minuten waren es nochmal – 5? 10?), obwohl die Kurgäste arg zitterten. Immer standen auch etliche Leute – sicher Freund und Verwandte – um die Quelle herum, schauten zu und unterhielten sich. Für die im Wasser Liegenden hielten sie Badetücher bereit
Dann wurde ich von vier Männern zum Essen eingeladen – in die Bar in dem Steinhaus. Sie hatten Schafbraten gekocht, dazu gab es Tomaten, weißen Käse, gefüllte Paprika – alles mit Olivenöl übergossen – und Brot – lecker! Der Käse war von einem der Männer hergestellt worden, das Öl von einem anderen. Ich durfte nicht einmal das Bier zahlen. Mit einem Satz Postkarten pro Person bedankte ich mich.
Als ich mich aufmachte weiterzuwandern, wurde ich vom Schafschlachter und seinem Gehilfen eingeladen, mit dem Jeep bergab zu fahren. Nach sechs Kilometern bedankte ich mich fürs Mitnehmen. Ich wollte das schöne Wetter und die Aussicht genießen und wanderte die letzten vier Kilometer nach Lenia und zwei weitere zur Schlucht. Diese bestaunte ich kurz von innen. Ein Teil des kleinen Flusses wurde durch ein dickes Rohr zum Kraftwerk des Ortes geleitet. Leider hatte ich wenig Zeit, der Abend nahte. Ich musste feststellen, dass auch hier der Empfang im Eagle-Netz gleich Null war, Vodafone ging auch nicht: Der Anruf bei einem potentiellem Gastgeber fiel flach.
Ich wanderte auf der geplanten Route weiter, der Pfad führte durch kleine Felder, wo teils noch Leute arbeiteten. Es war kein campingtaugliches Terrain zu finden, nur eine Mühle mit Natursteinwänden und Blechdach. Ich wandte mich zurück Richtung Lenia, füllte bei einem Haus meine Wasserflaschen. Es waren nur Kinder da, mit denen ich mich nicht verständigen konnte – auf meine Frage, ob Mama/Baba oben oder unten am Hang seien bekam ich keine Antwort. Ich ging noch ein Stück bergauf und campte schließlich auf einem Grundstück mit leerstehendem Haus. Tee kochte ich aus Kräutern vom Grundstück, Pflaumen wuchsen auf dem Baum, der mein Zelt hielt.
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