Hintergrundbild

Bild: Peshkopi - Blick auf Stadt und Moschee mit zwei Minaretten
Peshkopi

Bild: Peshkopi - rundes öffentliches Thermalbecken vor Banjave-Bach
rundes öffentliches Thermalbecken vor Banjave-Bach

Bild: Peshkopi - Betontreppe an Wand mit Holzstapel
Betontreppe an Wand mit Holzstapel

Bild: Peshkopi - verlassene Katakomben - breiter, schuttbedeckter Gang
verlassene Katakomben - breiter, schuttbedeckter Gang

Bild: Peshkopi - verlassene Katakomben - Raum voller Fledermäuse
verlassene Katakomben: Fledermaus

Bild: Peshkopi - verlassene Katakomben - Bunker vor Eingängen
verlassene Katakomben - Bunker vor Eingängen

Bild: Peshkopi - mit Mond und Moschee bei Nacht
Peshkopi mit Mond und Moschee bei Nacht

So, 10.09.2014
16 km (in der Stadt)
Wetter: Sonnig

Als Ausgleich zu der langen Hochzeitsfeier wurde ich sieben Uhr von Baulärm geweckt.
Festgestellt: Von den Angestellten des Hotels sprichte keiner Englisch.
Twitterersatz: Per SMS vereinbarte ich mit meinem Bruder, dass er meine an ihn geschickten SMS auf meinem Blog veröffentlicht.

Dann machte ich mich auf, die Stadt zu erkunden. Erst ging ich durch ein paar Straßen, dann gen Osten bergauf in Richtung Thermalbäder. Ich folgte dem Pfad entlang eines stillgelegten Kanals, dann ging es auf der Hauptstraße weiter. Es gab hier etliche Hotels, die mit Llixha (Thermalbad) warben. Relativ "weit draußen" fand ich zwei öffentlich zugängliche Becken nahe der Straße. Eines war offenbar eher dazu gedacht, nur die Beine hineinzuhängen, das andere als Ganzkörperbad. In zweiterem verbrachte ich lange Zeit und merkte erst beim Weggehen, dass zwei etwas oberhalb stehende Frauen warteten, dass ich das Becken verlasse, weil sie auch gern hinein wollten… Die Quelle war direkt am Auslass sehr warm, sicher 45°C. Mit Händen und Füßen hatte ich soweit wie möglich hinein getastet, auch etwas Schlamm und Steine herausgeräumt, teilweise war es unerträglich heiß. In ihrer direkten Umgebung hatten sich Kristalle gebildet.

Auf dem Rückweg erkundete ich ein paar in den Berg führende Gänge, die in einen vielleicht 5m hohen und breiten Gang mit halbkreisförmigem Querschnitt mündeten. An einem der Zugänge führte eine Treppe nach oben zu einer Betonbehälter, der sicher als Zisterne genutzt worden war. Alles war recht klamm und desolat, überall lag Müll und von der Decke gestürzter Beton. Einzig der östlichste Zugang führe durch einige trockene Räume. Als ich sie betrat, wusste ich nicht, wer mehr erschrocken war: die Fledermäuse, die mir völlig unerwartet um die Ohren flogen oder ich.

Bild: Peshkopi - Skizze unterirdische Anlage
Peshkopi - Skizze unterirdische Anlage

Danach streute ich durch den alten Bazar. Es gab zwar keine architektonischen Sehenswürdigkeiten, aber interessant war es doch. Die Hauptattraktion war ich. :) Nach dem Verlassen des Bazars wurde ich von einem offenbar geistig Behindertem zwangsgekuschelt und versuchte mich möglichst unauffällig aus der Affäre zu ziehen. Eine junge Frau sah amüsiert und interessiert zu. Danach aß ich in einem Café Eis und etwas Baclava-Ähnliches. Im Anschluss durchwanderte ich noch ein paar Straßen zum Vergnügen, für Mapillary und OSM und kaufte dabei noch Brot, etwas Süßigkeiten und Getränke.

Dann ließ ich mich beim multilingualen Berber gegenüber des Hotels rasieren. Zurück im Zimmer gab es noch immer Baulärm… Ich bastelte mir wieder Ohrstöpsel, sicherte die Mapillary-Fotos und lud Akkus. Ich wusch die Alltagssachen und machte einen ausführlichen Mittagsschlaf und fing ein wenig zu packen an. Beim Berber fragte ich nach einem gutem Restaurant – ich sollte in dreißig Minuten wiederkommen.

Währenddessen machte ich das an diesem Tag eröffnete Backpacker Hostel Peshkopi ausfindig – das letzte Schild wurde gerade montiert. Hätte ich das eher gewusst, hätte ich auf jeden Fall hier übernachtet. Leider hatte ich zu wenig Zeit für ein längeres Gespräch, ließ ein paar meiner Postkarten und OSM-Flyer zurück und ging wieder zum Friseur. Ich musste noch ein Weilchen warten und schrieb derweil Tagebuch. Dann fuhr mich ein junger Mann die kurze Strecke zum Restaurant Piazza, das auf mich von außen und innen einen guten Eindruck machte. Das Essen – Supë Orientale und Fisch – war gut, nur die Pommes waren kalt. Das scheint in der albanischen Küche aber teilweise gebräuchlich zu sein. Auch wurden die Speisen mit zeitlichem Abstand serviert, nicht gleichzeitig, wie ich es häufig erlebt hatte. Vom Gastraum konnte man durch ein großes Fenster in die Küche schauen, das Küchenpersonal trug Haarnetze.

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