Hintergrundbild

Bild: Elbasan - Hotel-Kriva-Resort
Elbasan - Hotel-Kriva-Resort

Bild: Blick zurück auf Elbasan
Blick zurück auf Elbasan

Bild: Albaner vor Brombeerhecke
Albaner vor Brombeerhecke

Bild: Shelcan, Kisha e Shën Kollit
Shelcan, Kisha e Shën Kollit

Bild: krummhörnige Kuh und Gebüsch
krummhörnige Kuh und Gebüsch

Bild: wartender alter Mann mit Säcken an der Straße nach Gjinar
wartender alter Mann mit Säcken an der Straße nach Gjinar

Bild: Vater mit drei Kindern und Kugellager-Mini-Seifenkiste
Vater mit drei Kindern und Kugellager-Mini-Seifenkiste

Bild: Furgonfahrer und Passagier
Furgonfahrer und Passagier

Bild: Gjinar - Mini-Laden am Ortseingang
Gjinar - Mini-Laden am Ortseingang

Sa, 16.08.2014 Gjinar
24,8 km
Wetter: leicht bewölkt

Um drei und um fünf war ich kurz wach und steckte das Handy um von Fotos kopieren zu Akku laden. Morgens packte ich langsam, war 07:30 fertig und ging mit dem Rucksack zum Frühstück. Die Schwäne fraßen Gras, ich musste noch eine ganze Weile warten – aber der Tee kam zügig. Das Frühstück bestand aus einem Teller mit Gurken- und Tomatenscheiben, einer Scheibe weißen Käses, einem arg fettigen Omelette und Brot. Der Ober schaffte es, mir die Brotdose mit Brot füllen zu lassen. Das hatte ich am Vortag vergessen einzukaufen. Nach dem Frühstück unterhielt ich mich noch mit dem österreichischem Paar am nächsten Tisch. Sie waren mit einem Landrover unterwegs und zum ersten Mal in Albanien, aber albanien.ch kannten sie bereits. Ich schenkte ihnen einen Satz meiner Postkarten.

Fast die ganze Strecke bis Gjinar ist asphaltiert. Kurz nach Elbasan machte ich in kleinem Laden halt, leerte je eine Dose Cola und Fanta und kaufte vier kleine Riegel Süßkram. Zu spät merkte ich, dass sie aus Karamell und Schokolade bestanden – nix für Verzehr im Warmen… Einen Bus Richtung Gjinar ließ ich absichtlich sausen.

Die Kirche in Shelcan war schön – von innen wie von außen. Den Schlüssel bekam ich bei einer alten Frau nebenan. An die Kirche war vermutlich als Wetterschutz vor dem ursprünglichen Eingang ein großer Raum angebaut worden. Für 50 Lek kaufte ich eine Kerze und zündete sie an, dann fotografierte ich das komplette Innere der Kirche, um die Bilder daheim zu einem Panorama zusammenzusetzen. Die Frau bat vermutlich um Lek. Ich verstand 50, gab ihr diese und ein Päckchen Kaffee. Dann bat ich noch um das Auffüllen einer Wasserflasche, zwischenzeitlich kam ihr Mann dazu. Er bat, wenn ich mich recht erinnere, um Euro, Lek, GPS-Gerät und die Kamera…

Dann ging ich weiter – diesmal bot der Blick zurück auf Elbasan die schönere Aussicht. Irgendwo passte der vom Luftbild abgezeichnete Pfad nicht mehr der Realität. Ich kehrte um und ging über einige Felder zurück zur Straße. Nun lief ich auf Asphalt weiter und sah erstmals die dunstigen Umrisse des Berges Valamarës bei Lenia – zumindest vermutete ich, dass er es war. Der Blick zurück war noch immer schön. Bald hörte ich ein seltsames Geräusch aus Richtung Berg auf mich zukommen. Es entpuppte sich als ein Gefährt, das aus ein paar Brettern zusammengenagelt worden war und auf Kugellagern rollte. Zwei Jungen saßen darauf und rollten die Asphaltstraße bergab, während ihr Vater und ihre Schwester zu Fuß folgten

In einer Bar machte ich kurz Rast, trank einen Nescafé und einen Softdrink aus der Dose. Die erste Dose in der Kühltruhe hatte einen Schimmelbelag, was dem Wirt sichtlich unangenehm war. Wie üblich waren die anderen Gäste sehr freundlich. Der Wirt nahm nur 190 Lek (ich schuldete ihm mehr) statt auf einen 2000er herauszugeben und tauschte ihn mir lieber in kleinere, weil die Leute auf dem Land – wohin ich unterwegs war – so große Scheine schlecht wechseln können.

In Gjinar gab es am Ortseingang eine aufgrund des Alters unlesbare Karte zu einem Naturreservat oder ähnlichem. Im ersten kleinen Laden kaufte ich zwei Minirollen Kekse. Auf meine Frage nach einem Hotel: Richtung Zentrum, rechts. Im Ort kaufte ich eine Nektarine; das Hotel sei rechts zu finden. An der Tankstelle am Ortsausgang meinte man, ich solle zurück in Ort gehen… Ein Mann von der Tankstelle zeigte mir das Haus: Es sah aus wie ein Wohnhaus, weshalb ich daran vorbeigegangen war. Ein Zimmer (oder vielleicht zwei) wird vermietet. Im ersten Stock waren noch Bauarbeiten im Gange, im Souterrain gab es eine recht große Bar.

Nach dem Versorgen der Elektronik (laden/kopieren), Dusche und Wäsche fragte ich gegen 18:00 meinen Gastgeber nach einem Restaurant. Er führte mich zu einem, wo ich anfänglich leichte Verständigungsschwierigkeiten hatte. Dann aß ich wie gestern Salat (mit Zaziki) und Byftek – im Gegensatz zu gestern war es aber hervorragend. Mit zusammen mit einem Birre Tirana zahlte ich 700 Lek (~ 4,50 EUR) – die Hälfte des gestrigen Abendbrots.

Dann machte ich einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Ich traf eine Schafhirtin, eine weitere lag trotz (oder wegen?) der Dämmerung im Gras und schien zu schlafen. Dann setzte ich mich in den Außenbereich des Restaurants, trank ein Glas Raki und schrieb Tagebuch.

Der Ort hat Bashkia, Apotheke, eine hübsche neue Kirche, Fuß- und Basketballplatz, Bestatterfiliale, Restaurants, Geschäfte, Internetcafé, vermutlich auch Naturschutzgebiet oder ähnliches – aber nur ein oder zwei Zimmer für Touristen und eine Hotelruine. Irgendwie traurig… (Wieder daheim erfuhr ich, dass im Oktober ein neuer Urlauberkomplex eröffnet hatte). Es war kühler und mit ~950m auch um einiges höher als Elbasan mit 100m über NN. Zwischen Elbasan und Gjinar verkehrten viele Taxen, Furgone und auch einige Busse. Wie vielerorts gab es auch hier eine größere Zahl an Holztransporten.

Mit dem Gastgeber trank ich noch zwei Bier, wir unterhielten uns ein bisschen und ich zahlte auch gleich mein Zimmer.

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