Hintergrundbild

Bild: Dorf Sopot - Lehmziegelhaus mit Veranda
Dorf Sopot - Lehmziegelhaus mit Veranda

Bild: junge Männer mit holzbeladenen Maultieren
junge Männer mit holzbeladenen Maultieren

Bild: alte Gräber und Flechtzaun
alte Gräber und Flechtzaun

Bild: Hirt mit schwarzem Regensonnenschirm vor grünen Hügeln
Hirt mit Schirm vor grünen Hügeln

Bild: schief beladener IFA-LKW von hinten auf Piste
schief beladener IFA-LKW von hinten auf Piste

Bild: bodennahe Distel
bodennahe Distel

Bild: Tal mit Dorf Tërnove e Madhe vor Hügeln und Bergland
Tal mit Dorf Tërnove e Madhe

Bild: Privatbergwerk
Privatbergwerk

Di, 12.08.2014, 18:22
20,4 km
+4 km auf LKW
^=2 ersparten Fuß-km
sonnig, sehr wenig Wolken

06:00 stand ich auf, obwohl ich früher aufgewacht war. Nach dem Frühstück (Tee), dem Trocknen von Zelt und Schlafsack und Packen ging ich 08:07 los. Bei nächstmöglicher Gelegenheit ließ ich alle Wasserflaschen füllen – von zwei Frauen, die mit ihren zwei Kühen und einem Esel gerade von zu Hause weggehen wollten. Ich bekam noch 1,5l Eiswasser dazugeschenkt und hatte nun insgesamt sieben Liter Flüssigkeit am Mann. Im Nachhinein betrachtet war das etwas übertrieben.

Richtung Sopot standen etliche Mini-Pflaumenbäume und Brombeerhecken voller Früchte am Weg. Im Ort bog ich erst falsch ab, und hatte dadurch Gelegenheit, ein schönes altes Haus aus Lehmziegeln mit Veranda zu sehen und fotografieren. Nach einem steilem Anstieg rastete ich und aß einen Happen. Währenddessen stiegen eine alte Frau mit jungem Mädchen aus dem Ort bergan, drei Maultiere mit Holz beladen gingen mit jungen Treibern bergab. Oberhalb des Rastplatzes war ein Friedhof mit teils sehr alten Gräbern, in dessen Nähe ich ein Gruppe von vier Frauen passierte.

Etwas entfernt sah ich einen alten Hirt mit Stock und schwarzem Regenschirm – gegen die Sonne – von seiner Herde weg zum nächsten Hügel gehen. Vermutlich konnte er von dort seine Herde besser beaufsichtigen.

Vom Ort weg führte eine lange (später sah ich: kilometerlange) Reihe von je zwei nah beieinander befindlichen Löchern. Für Fundamente waren sie zu klein und flach – hatte hier jemand Bodenproben genommen? Dann wurde ich von einem LKW eingeholt und vier Kilometer Richtung Tërnove e Madhe mitgenommen worden – auf der Ladefläche, wo schon zwei Männer an der am Führerhaus befindlichen Reling standen. Es wurden teils unglaublich schlechte Wege befahren. Fotografieren war nicht möglich, man hatte alle Hände voll zu tun sich festzuhalten. Die zwei weiter außen Stehenden (ich und einer der anderen) mussten sich gelegentlich weit nach innen drehen und ducken, um auf den Weg ragenden Büschen und Ästen auszuweichen.

Tërnove e Madhe lag wie geahnt im Tal am Hang am Ende einer Sackgasse. Ich machte ein paar Fotos und ließ es links liegen. Mir war kein Grund bekannt, aus dem ich es hätte besuchen sollen. 12:00 Uhr machte ich Mittag, 13:00 Uhr zog ich weiter. Der Weg wand sich in etlichen Bögen um das Tal, in dem Tërnove e Madhe lag, so dass ich noch etliche Fotos machte.

Ich sah mindestens zwei aktive und eine stillgelegte Mine. Man darf sich diese aber nicht als professionellen Bergbaubetrieb vorstellen; in der Regel waren nur zwei bis vier Mann auf einem kleinen Fleck beschäftigt.

Das geplante Lager verschob ich um drei Kilometer bergauf. Ich wollte an dem talwärts fließenden Bach campen – aber an einer Stelle, wo das Wasser noch klar war. Ich landete schließlich an einem Pass, von dem es in vier Richtungen bergab ging. Hier war der Bach ein Bächlein und das Wasser klar und kalt, auch wenn es nur spärlich floss. Auf den Wegen gab es regen Verkehr, darunter viele LKW, der vermutlich durch den Bergbau begründet war.

Das Waschen war umständlich, die Wasserflaschen füllte ich becherweise, nachdem ich eine Ausbuchtung im Bach vertieft und deren Rand von Gras befreit hatte. Leider war ich recht beschäftigt und versäumte es, auf der Westseite den Sonnenuntergang zu beobachten.

Seit dem spätem Vormittag verwendete ich nur noch mit der rechten Hand einen Trekkingstock, weil der linken Unterarm nahe des Handgelenks zu stark schmerzte. Probleme hatte ich dort schon seit dem Lura. War es eine Sehnenscheidenentzündung? Wenn ich den Unterarm mit der rechten Hand umfasste und die Finger der linken bewegte, spürte ich ein leichtes Rumpeln, als ob eine Perlenkette unter der Haut bewegt würde.

Anmerkungen zum Tag:
SMS von Vodafone: "Willkommen im Mazedonischen Netz, die SMS kostet nur 71Cent" (!). Bei Eagle kostete eine SMS im mazedonischen Netz 16 Lek (=11 Cent) statt der 20 in Albanien.
Heute hatten mich zeitweise so starke Duftwolken natürliche umgeben, dass ich sie in einer Stadt als olfaktorische Belästigung empfunden hätte – es hatte gerochen, als habe sich jemand zu stark parfümiert.
Fast den ganzen Tag hatte ich gut gebahnte Wege (=unbefestigte Wege) und dadurch ein schnelles Vorwärtskommen.

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