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stag = 74,15 vmax = 71,2 km/h

t = 4:12:55 sges = 74,15 km

Alle Sachen sind gepackt, der Kilometerstand des Tachos notiert: 1512, der Rest ist auf Null gestellt.

Von Arbeit weg bin ich fix nach Hause gefahren, in die Radlersachen gesprungen, sagte der Nachbarin Bescheid und schwang mich aufs Rad.

Für den früheren Zug nach Holzhau war ich eigentlich zu spät dran, aber dann hatte ich den Geistesblitz, dass ich ihn im Nachbarort noch abfangen könnte. Dort kam ich ein paar Minuten eher an als der Zug, hat also bestens geklappt.

Der Zug war brechend voll, das Fahrrad musste ich eine paar Stationen weit halten. Die hilfsbereite Zugbegleiterin der Erzgebirgsbahn löste für mich den Fahrschein. Als etliche der Fahrgäste ausstiegen, schlug sie vor, dass ich in den hinteren Teil des Zuges umsteigen könne, da dort mehr Raum für das Fahrrad sei. Es passte knapp an den vorgesehenen Platz. Mit dem neben mir sitzenden Mädchen plauderte ich ein wenig, sie pendelt täglich ~30 km zur Berufsschule, nächste Woche geht es mit den Eltern nach Österreich.

Den Weg von Holzhau nach Moldava habe ich gut gefunden: 1x gefragt, 0x falsch gefahren! Dem im Anzug befindlichen Gewitter konnte ich davonradeln und -schieben. Die Landschaft hinter dem Erzgebirgskamm sah aus wie auf der Google-Geländeansicht: überall Huckel und Buckel. Als ich in den letzten Tagen der Tour einer Reisebekanntschaft davon erzählte und Bilder auf der Digicam zeigte, meinten sie, dass das nach alten Vulkanen klinge/aussähe, die langsam verwitterten. Später - wieder daheim - wurde mir dies bestätigt. Ich wusste bis dato nicht davon - entweder hatte ich im Geographieunterricht gefehlt oder das Thema wurde in meiner Schule nicht behandelt.

Gegen neunzehn Uhr, fünf Kilometer nach Třebenice holte mich das schlechte Wetter ein. Es ging mit einem ordentlichen Regenguss los, zum Glück war ich gerade unter einer Brücke. Hier zog ich den Regenponcho über, wartete bis das Ärgste vorbei war und fuhr dann weiter. Nach einer Stunde war der Regen vorüber, der Sonnenuntergang spielte mit wunderbar milden Farben am Abendhimmel.

Die Wiese, die ich mir zum Übernachten ausgesucht habe, war schön gelegen, aber sah nach einem Schneckenparadies aus: feucht, nahe an einem Gewässer und lockerer Boden. Das Bauen des Tarp dauerte eine halbe Ewigkeit, sehr gescheit sah das Ergebnis nicht aus und recht eng war es außerdem - ich muss noch einiges lernen.

Habe mich heute garantiert an den Bergen überanstrengt, obwohl ich es dieses doch Mal ruhiger angehen lassen wollte - und immer noch will. Insgesamt bin ich bergauf mehr gefahren als geschoben. Ich bin gespannt, wie ich morgen in Gang komme...

Licht aus um 22:41.