Background-image

  • stag= 134,7 t= 6:06:38
  • sges= 7056 vmax= 43,8
  • Wetter: heiß.

    0607 wachte ich auf und fing gleich an mit Packen. Das Bungalow, in dem ich die Toilette benutzen sollte/durfte, war verschlossen. Toll! Wenigstens hatte jemand meinen Akkulader an eine Steckdose im Freien gesteckt. Da es mir ziemlich pressierte, fragte ich ein paar Handwerker, die auch beim Aufbruch waren, ob ich die Toilette in ihrem Zimmer benutzen dürfe - durfte ich. Und dafür hatte ich für eine Nacht 30 Złoty gezahlt. Irgendwie fand ich die Leute seltsam. (Sie mich mit dem Moskitonetz vermutlich auch...)

    Gegen sieben war ich auf Achse. In Rudka frühstückte ich am Schloss (Universität?). Heute kaufte ich zwei- oder dreimal ein; einmal für ein zweites Frühstück, einmal etwas zu trinken. Heute hatte ich insgesamt 6,5l Flüssigkeit zu mir genommen. Drei Kirchen hatte ich besucht – um in der Kühle ausruhen. Bisher waren alle von mir in Polen besuchten Gotteshäuser durch Gitter im Vorraum abgeschlossen.

    Nach dem gestrigen Vergnügen auf den Dirtroads gönnte ich mir heute nur Fernstraßen, teilweise herrschte enormer Betrieb. Ich fuhr nun direkt Richtung Warschau. An Straße nach Serock waren einige Angehörige des weltältesten Dienstleistungsbetriebes zu sehen.

    Ich rief den Professor an, der mich an der Czarna Hancza zu einer Übernachtung in Warschau eingeladen hatte. Er freute sich über meinen Anruf, war aber untröstlich: Er habe gerade Besuch bekommen und keinen Platz in der Wohnung, entschuldigte er sich wortreich. Schließlich sagte ich, dass er sich keine Sorgen machen solle, ich sei ihm nicht böse und auch bisher zurecht gekommen. Er schien erleichtert, dass ich das Gespräch entschieden übernahm und beendete.

    An einer großen Brücke über die Wisła war eine Tafel montiert, auf der die aktuelle Temperatur angezeigt wurde: 42°C. Da die Schokolade wieder fast flüssig war, könnte das schon stimmen.

    Von der Brücke führte ein Weg auf eine kleine Insel. Dort standen einige Autos von Tagesausflüglern und Anglern. Ich suchte und fand ein abgelegenes Plätzchen. Dort lag ein von Bibern umgeknabberter Baum - zum ersten Mal sah ich so etwas in Natura.

    Da ich nach der Hitze des heutigen Tages ein weiteres Unwetter erwartete, baute ich das Tarp auf. Aus den dicken Wolken bestärkten mich einzelne Tropfen und gelegentliches Rumpeln in meiner Meinung. Am Tarp, teilweise sogar darin, wuchs ein Strauch mit weißen reifen Johannisbeeren - lecker! Ich hatte ihn erst entdeckt, als ich hoch wucherndes Gras und Kraut ausriss, um besser in das Tarp zu gelangen.

    Das Wasser war ziemlich warm. Fünf ziemlich zahme Wildentenweibchen besuchten mich, als ich mit dem Waschen fertig war. Glaubte ich an Märchen, würde ich denken, dass es die Mädchen von gestern waren. Abends quakte ein einzelner Frosch ziemlich heiser.

    → zurück → ↑ Anfang ↑ → weiter →