Hintergrundbild

Bild: Nikolla am gedeckten Frühstückstisch
Nikolla am gedeckten Frühstückstisch

Bild: Orchideen am Wegrand
Orchideen am Wegrand

Bild: Kumbull - Häuser und Kulla Leshit(?)
Kumbull - Häuser und Kulla Leshit(?)

Bild: Lurë e Vjetër - Holzzaun an Holzdach
Lurë e Vjetër - Holzzaun an Holzdach

Bild: Schotterstraße zum Pass bei Gur-Lurë mit Kiefern
Schotterstraße zum Pass bei Gur-Lurë mit Kiefern

Bild: Gur-Lurë - altes, holzgedecktes Steinhaus
Gur-Lurë - altes, holzgedecktes Steinhaus

Bild: Gur-Lurë - Häuser und Seta-Tal zwischen Bergen
Gur-Lurë - Häuser und Seta-Tal zwischen Bergen

Do, 07.08.2014
24,3 km
+10,6 km in einem Jeep
Wetter: am Vormittag wolkenlos, nachmittags bedeckt und leichter Regen

Ich ging mit Nikolla zur Quelle, dann aß ich mit ihm das von seiner Frau zubereitete Frühstück: Schmalzküchlein, die mit der Hand in Honig getaucht wurden, dazu Milch. Dann gingen wir zu einem Platz, den Nikolla "Diella"(?) nannte – Sonne. Sie scheine dort fast immer den ganzen Tag, es sei auch ein optimaler Platz für ein Skiressort. Der nächste Ort mit Stromversorgung ist nur wenige km entfernt. Wie geplant ging es danach nochmal zur Kroi Bardhë, gegen 11:00 fuhren wir Richtung Kumbull los.

Nikolla hatte mir nach Beratung mit Einheimischen mit Nachdruck von der ungebahnten Strecke über den Berg abgeraten. Er bot mir an, mich bis Krëj Lurë zu fahren, da er in der Nähe etwas zu erledigen habe. Ich hatte ausgerechnet, dass ich von Kroi Bardhë ~19 km schweren Weges über den ungebahnten Berg Richtung Gur-Lurë hätte – oder von Krëj Lurë 17 km leichten Weges.

Unterwegs wurde mir eine Kulla gezeigt; auch ehemalige Vorratsgebäude und Treibstoffreservoirs. Der Weg war sehr holprig, die Höchstgeschwindigkeit war 28km/h. Kurz nach der Einmündung auf die Straße nach Krëj Lurë wendete Nikolla an einem Strommast und wir verabschiedeten uns. Ich dankte ihm nochmals für seine Gastfreundschaft.

Dann ging ich fast den gleichen Weg wie am Vortag und wieder war ich zu bequem, die Abkürzung per Pfad durch das steile Flusstal zu nehmen, sondern folgte den Serpentinen. Entgegen der Ansage "in 30 minutes there will be a Furgon" fuhr kein einziges Fahrzeug Richtung Fushë Lurë. Erst nachdem ich 2 km aus Krëj Lurë heraus war, sah ich einen Kleinbus – der dort auf ein Grundstück fuhr.

In Fushë Lurë folgte ich der Hauptstraße. In einem Haus des Ortes wurde fortwährend ohrenbetäubend laute Musik gespielt. Im Ort lief ich an dem Abzweig nach Gur-Lurë vorbei – dafür hatte ich die Gelegenheit, die Moschee zu fotografieren. Dann begab ich mich auf den richtigen Weg, während etwas unentschiedener Regen niederging. Der Weg nach Gur-Lurë war relativ neu, auf den Bing-Luftbildern war er noch nicht zu sehen gewesen und die Spuren der Baufahrzeuge waren noch frisch. Von Fushë Lurë bis zum Pass waren es 250 hm. Danach hielt ich mich wie geplant links, auf einem aufgegebenem Fahrweg. Eine Mitfahrgelegenheit auf einem LKW gen Tal hatte ich sausen lassen da ich nicht wusste, dass die Straße rechterhand halbwegs in meine Richtung führte.

Unterwegs wurde ich von einer Frau mit Sohn an zwei recht alten Häusern "aufgehalten", aber mit dem Hinweis auf offenbar drohendes schlechtes Wetter und nach einem mir willkommenem Schluck Dhallë kürzte ich den Aufenthalt ab. Weiter bergab wurde ich von einem jungem Mann zu Kaffee eingeladen, den ich wegen des Wetters aber dankend ablehnte. Von Shpellë und Burim (Quelle und Höhle) Sopanikes, die ich besuchen wollte, hatte er schon einmal gehört.

Ich ging weiter bergab und aß dabei Maulbeeren und Pfläumchen. Endlich fand ich einen passenden Fleck und schlug das Zelt bei tröpfelndem Regen auf einer Wiese neben einem Transformatorenhäuschen auf. Die Wiese wurde bergab von einer Stützmauer begrenzt, daneben befand sich ein verlassenes, verfallendes Haus. Beim Aufbau wurde ich von einer alter Frau mit einem Kind besucht, dann, während ich Essen kochte, von einem jungem Mann. Schließlich begleitete ich ihn mit dem Topf fertigen Essens – es ging schön bergauf. Er betreibt eine Bar: ich aß dort, bekam einen Teller und Kamillentee, für ein Heidelbeergetränk wollte und durfte ich zahlen.

Nach nicht allzulanger Zeit ging ich allein zurück und fühlte mich sehr kaputt. Ich lag lange Zeit antriebslos im Zelt, hatte etwa 120er Puls, erhöhte Temperatur und leichten Schüttelfrost und bis zum nächsten Morgen 5mal flüssigsten Stuhlgang… Eine Paracetamol und zwei Anti-Durchfall-Tabletten würden hoffentlich helfen. Erst später fiel mir auf und ein: Waren das Anzeichen einer Überdosis Magnesium? Seit Beginn der Wanderung hatte ich zehn Brausetabletten aufgelöst getrunken – die empfohlene Tageshöchstdosis war eine Tablette. Herzlichen Glückwunsch! (Dass das der Grund des Unwohlseins war, wurde mir später von einer Apothekerin bestätigt.)

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