Ein weiterer Wandertag

Friday, October 14, 2016,

19:39:50

in Reise/ travel

Heut morgen war es noch dunkel als ich aufwachte.
Nach einiger Zeit hatte ich mich trotz Regens überwunden, aufzustehen zu packen, und im Licht der Taschenlampe loszuziehen.
Als ich dann in das nächste Dorf kam (also: ein paar Häuser und eine Straßenlampe), sah ich in deren Licht, dass es doch stärker regnete als gedacht.
Zum Glück war ein großer Schauer in der Nähe, wo ich das Regencape überziehen konnte. Ich machte auch noch ein Foto von Straßenlampe und Regen. Die Uhrzeit auf dem Foto sagte: 01:59.
:-S
Was solls, dachte ich dann - eine Nachtwanderung wollte ich schon immer machen - wenn auch bei Mondschein und ohne Regen und Taschenlampe…
Bei Nacht sind die Zeichen des Jakobsweges etwas schwerer zu sehen, zweimal musste ich lange suchen.
Oft ging es durch Wald und Feld, manche der Wege enthielten kleine Bäche, in anderen hatten sich riesige Pfützen gebildet.
Gegen vier Uhr war ich in Montarcher auf 1145m. Bei Tageslicht wäre die Aussicht auch nicht besser gewesen.
In der zum Glück offenen Kirche machte ich eine Pause und wrang die Socken aus.
Wohl gegen fünf kam doch noch einmal die Müdigkeit. In einem Dorf fand ich einen Schauer, wo unter anderem vier Gartenstühle gestapelt waren. Den zweitobersten nahm ich und machte es mir darauf bequem, bis ich vor Kälte wieder munter wurde und zog dann weiter.
In Usson en Forez machte ich 2,5h Pause und kaufte ein.
Beim Verlassen des Ortes kam ich an einer Gite mit Kapelle vorbei. Letztere besichtigte ich, verspürte dann ein dringendes Bedürfnis, dem ich in der Gite nachgehen wollte.
Niemand war zu sehen, alle Räume im Erdgeschoss menschen- und toilettenleer.
Im ersten Stock fand ich ein total verstaubtes WC, das ich nicht benutzte, dann ein offenes Gästezimmer - mit Toilette.
Auch hier war kein Mensch zu sehen und zu hören, also ging ich meinem Geschäft nach.
Nun - beim Spülen passierte nichts. Ich wollte eine Schüssel mit Wasser füllen - und jetzt erst fielen mir die Spinnweben im Waschbecken auf…
Da ich auch beim Verlassen des Hauses niemandem sah oder traf, ließ ich die Sache auf sich beruhen. In ein paar Tagen wird es vermutlich nicht mehr stark riechen. *hüstel*