Nach der einfachen Radtour im letzten Jahr (Belgrad bis Galati die Donau entlang) gab es dieses Jahr wieder anspruchsvollere Kost. Unter anderem der Empfehlung einer wanderwütigen Bekannten ("Lass doch mal dein Fahrrad daheim!") ist es zu verdanken, dass ich einen Urlaub zu Fuß unternahm. Früher war meine Rede immer: Zum Gehen bin ich viel zu faul – ich nehme lieber das Fahrrad.
Während der der Vorbereitung der Reise 2011, der Reise selbst und in dem sehr informativen Forum von albanien.ch hatte ich genügend Empfehlungen für zu besichtigende Sehenswürdigkeiten gesammelt. Hilfreich war auch der Albanien-Führer Volker Grundmanns und die POI aus dessen GPS-Daten-Sammlung, die er zusätzlich zum Verkauf anbietet. Da es nur für den albanischen Norden zwei Wanderkarten gibt, ich beim Militär keine gebrauchten bekam und ein kompletter Satz Topo-Karten ab $2000 doch etwas teuer war, bastelte ich mir passendes Material selbst. Etwas mehr zu der Vorgehensweise kann man in diesem Vortrag finden.
Mit den selbst kartierten Wegen stellte ich die Wanderroute zusammen. Die Etappen wählte ich so kurz, dass ich als blutiger Wanderanfänger auch die Berge überleben würde. Die Strecke von Çorovodë bis Përmet sollte dabei als vorbereitendes Training dienen. Letztendlich habe ich dann teilweise zwei kurze Etappen an einem Tag zurückgelegt.
Etwa vier Wochen vor Urlaubsbeginn besorgte ich mir in einem Fachgeschäft mein erstes Paar echte™ Wanderschuhe. Das Drama in drei Akten kann man hier nachlesen; letztendlich zog ich mit einem Paar fünf Jahre alter Arbeitsschutzschuhe los, die 50 Euro gekostet hatten und zu denen der Verkäufer des Fachgeschäfts meinte: "Tun Sie mir den Gefallen und gehen Sie ja nicht mit diesen Schuhen und diesen Socken auf Wanderurlaub!" Tja.
Bekleidet war ich fast durchgehend mit einem Paar langer, relativ günstiger Kunstfaserhosen, einem Baumwoll-Viskose-Hemd und einem vor Ort gekauften Strohhut. Das schützte zuverlässig vor Sonnenbrand, die Hosen auch vor dem stachligen Gestrüpp auf manchen Wegen und Wiesen. Das Hemd von Fjällraven war trotz des hohen Preises von 80 EUR nicht sonderlich robust. Auch trocknete es relativ langsam und roch nach dem Waschen trotz des hohen Baumwollanteils wieder schnell nach Schweiß. Da hatte ich schon Kunstfaser-Oberteile, die olfaktorisch weniger aufdringlich waren.
Diesmal gibt es nur für die zu Fuß zurückgelegten Strecken Kartenmaterial und Statistik – macht weniger Arbeit. :) Eine reine Beschreibung der Wanderung (auf Englisch) mit Details zur Strecke, einigen POI und Bildern gibt es auf wikiloc.
Verloren gingen auf dieser Reise nur ein Waschlappen und ein Paar Socken, die ich jeweils am Rucksack zum Trocknen befestigt hatte und die offenbar irgendwo im Gestrüpp hängen blieben.
Kleine Statistik: